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Dr. Weiß in der Expertenrunde des Hamburger Gesundheitsforums

23.06.2007 17:42

GESUNDHEITS-FORUM VON NDR 90,3 UND HAMBURGER ABENDBLATT SO BEWAHREN SIE DIE HAUT VOR KREBS. BERICHT VOM 23. JUNI 2007.

Der sicherste Schutz: Gehen Sie aus der Sonne!

Wie kann man am besten vorbeugen? Wie macht sich die Krankheit bemerkbar? Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Experten beantworteten im Abendblatt-Center die wichtigsten Fragen zum Thema Hautkrebs.

Von Cornelia Werner

Bei welchen Veränderungen sollte man zum Hautarzt gehen?

Dr. Joachim Weiß: Wenn eine Hautveränderung, zum Beispiel ein Knoten, neu entstanden ist, wenn ein Knoten wächst oder anders aussieht als andere Pigmentmale, die man am Körper hat, dann sind das sicherlich Warnzeichen. Wenn man dann fachkundigen Rat hinzuzieht, kann der Hautarzt die Patienten in den meisten Fällen beruhigen, dass es nichts Bösartiges ist. Aber es ist von großer Bedeutung, frühzeitig zu entscheiden, ob es sich um eine bösartige Veränderung handelt.

Wie lange dauert eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung?

Dr. Joachim Weiß: Das hängt davon ab, wie viele besonders aufmerksam zu beurteilende Pigmentmale oder Hautknoten Sie am Körper haben. Es gibt Menschen, die haben in der Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter sehr viele Pigmentmale. Das sind Menschen, die eine extreme Risikogruppe darstellen und die man sehr genau untersuchen muss. Man kann mit einer sogenannten computergestützten Dermatoskopie diese Pigmentmale aufnehmen, in den Computer einspeichern und dann mit den Kriterien für bösartige Tumore vergleichen. Damit hat man bei bestimmten Patienten eine zusätzliche Möglichkeit, die Beurteilung des Hautkrebses durchzuführen. Das dauert dann entsprechend länger. Nahezu alle gesetzlichen Krankenkassen, mit wenigen Ausnahmen, übernehmen einmal im Jahr die Kosten für eine Hautkrebsvorsorgeuntersuchung beim Hautarzt.

Wie schützen wir Kinder vor den Schäden von UV-Licht?

Dr. Joachim Weiß: Wir wissen, dass Kinder im ersten Lebensjahr eine so empfindliche Haut haben, dass sie überhaupt nicht direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt werden sollen. Das heißt, mit so kleinen Kindern sollte man auf den Strandurlaub verzichten. Wenn die Kinder älter werden und viel im Freien spielen, müssen sie mit hohen Lichtschutzfaktoren von mindestens 20 geschützt werden. Für Kinder ist am wichtigsten der textile Schutz, das heißt sie sollten immer einen Hut tragen, kein Baseballcap, weil dann Wangen und Ohren frei bleiben. Es sollten ein Hemd oder T-Shirt und Bermuda-Shorts getragen werden. Und Kinder sollten nicht in der Mittagszeit am Strand spielen.

Was ist bei der Auswahl von Sonnenschutzmitteln zu beachten?

Dr. Weiß: Es sollten Lichtschutzfaktoren gegen UVA- und UVB-Strahlung enthalten sein. Das sind die Hauptkriterien. Und bei Kindern ist noch wichtig: Es sollten duftstoff- und konservierungsmittelfreie Produkte sein, damit die noch sehr empfindliche Kinderhaut keine Allergien entwickelt.

Was ist beim Auftragen von Sonnencreme zu beachten?

Dr. Joachim Weiß: Es ist von großer Bedeutung, dass genügend Lichtschutzcreme mitgenommen wird. Ein Erwachsener, der sich eincremt, um einen auf der Packung angegebenen Lichtschutzfaktor zu erreichen, braucht für eine einmalige Anwendung 35 Milliliter. Wenn er dann am Strand geschwitzt hat und geschwommen ist, muss er nochmal nachcremen. Das heißt, man braucht für einen Tag mindestens eine halbe 100-Milliliter-Flasche. Wenn man das nicht einhält und nur die Hälfte der vorgesehenen Menge aufträgt, reduziert sich der Lichtschutz auf ein Drittel.

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